Bio-Gemüse mit Haltung und Herz

BioNaturalis und Lidl Schweiz verbinden regionale Bio-Qualität, Innovation und nachhaltiges Wirtschaften. Ein Besuch bei Andrea Brack zeigt, wie viel Leidenschaft in ihrem Gemüse steckt.

Publiziert am 14. Mai 2025

Der Tag beginnt früh im Zürcher Weinland. Die Sonne taucht. die Felder bei Uhwiesen in sanftes Licht, ein leichter Tau liegt auf dem jungen Salat. Für Andrea Brack ist das der schönste Moment: «Morgens, wenn alles erwacht, spüre ich, warum ich diesen Beruf gewählt habe.» Seit acht Jahren führt sie den Betrieb BioNaturalis – und hat ihn konsequent auf biologische Landwirtschaft umgestellt.


Von der Floristin zur Unternehmerin

Die Geschichte von BioNaturalis ist eng mit Andrea Bracks Biografie verknüpft. Nach ihrer Ausbildung zur Gärtnerin und Floristin und dem Abschluss an der Höheren Fachschule für Agrartechnik kehrte sie zurück aufs Land. Gemeinsam mit ihrem Bruder kaufte sie den Hof in Uhwiesen und stellte ihn innert zwei Jahren auf einen zertifizierten Bio Betrieb um. «Wir wollten zeigen, dass nachhaltige Landwirtschaft auch wirtschaftlich erfolgreich sein kann», sagt sie. Heute ist BioNaturalis ein eigenständiger Gemüse- und Ackerbaubetrieb mit rund 15 Festangestellten. «Wir investieren viel in gesundes Wachstum, Technik und Effizienz, damit wir selbstständig bleiben können», erklärt Andrea Brack. In Spitzenzeiten, etwa zur Ernte der Rüebli oder Kartoffeln, kommen zusätzliche Helferinnen und Helfer dazu. Angebaut werden rund zwölf verschiedene Produkte: von Kartoffeln, Zwiebeln und Rüebli als Ganzjahresartikeln bis zu Salaten und Buschbohnen im Sommer.

Bio Naturalis, Biene auf einer Blume.

Biodiversitätsförderflächen bieten Raum für diverse Insekten.

Frische, die man schmeckt

Die Abläufe auf dem Hof sind minuziös getaktet: «Am Morgen kontrollieren wir die Kulturen auf dem Feld, ernten und waschen das Gemüse und legen es in den Kühler. Am Nachmittag kommt die Bestellung für den nächsten Tag und am Morgen darauf wird gepackt und ausgeliefert.» So schafft es das Gemüse innerhalb von 24 Stunden vom Feld in die Regale von Lidl Schweiz – Frische, die man schmeckt!

Partnerschaft auf Augenhöhe

Die Zusammenarbeit mit Lidl Schweiz entstand, als der Detailhändler gezielt nach regionalen Bio-Produzentinnen und -Produzenten suchte. «Wir haben die Chance gepackt», sagt Andrea Brack. Seither liefert BioNaturalis Kartoffeln, Zwiebeln, Rüebli, Salate und Buschbohnen an alle Lidl-Filialen in der Schweiz. «Die Partnerschaft ist für uns ein Glücksfall: Sie gibt uns Planungssicherheit und ermöglicht Investitionen in ein gesundes Wachstum, Effizienz und moderne Technik.» Gleichzeitig bleibt der Betrieb unabhängig und kann Innovationen vorantreiben.

«Die Zusammenarbeit mit Lidl Schweiz war eine Riesenchance für uns.»

– Andrea Brack, Geschäftsführerin BioNaturalis

Nachhaltigkeit als Leitmotiv

Was BioNaturalis besonders macht, ist die gelebte Nachhaltigkeit. «Wir arbeiten nach strengen Bio-Richtlinien, setzen auf gesunde Fruchtfolgen – das ist die Reihenfolge, in der Pflanzenkulturen auf einem Feld angebaut werden – und geben der Natur Raum», betont Andrea Brack. Mehr Grünflächen, Blühstreifen und der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sind selbstverständlich. «Wir wollen der Natur etwas zurückgeben und gleichzeitig hochwertige Lebensmittel produzieren.» Auch die Zusammenarbeit mit regionalen Partnerinnen und Partnern ist Teil des Nachhaltigkeitskonzepts. «Wir wickeln möglichst viele Prozesse vor Ort oder in der Region ab – von der Aufbereitung bis zur Verpackung.» So entstehen kurze Transportwege und ein starker regionaler Bezug.

Herausforderungen und Trends

Die Nachfrage nach Bio-Produkten wächst weiterhin. So verzeichnet auch BioNaturalis ein stabiles Wachstum. «Die Konsumentinnen und Konsumenten achten vermehrt auf Regionalität und Saisonalität, das kommt uns entgegen», beobachtet Andrea Brack. Trends wie saisonales Kochen oder der Wunsch nach Transparenz in der Produktion unterstützen den Bio-Gedanken. Ihr Tipp, um die Nachhaltigkeit noch weiter in den Alltag zu integrieren: «Gesund ernähren, auf Ökologie achten und regionale Produkte kaufen.» Die Herausforderungen bleiben: Wetterextreme, Preisdruck, steigende Anforderungen an Transparenz und Qualität. Doch der Optimismus bleibt: Bio ist nicht nur ein Label, sondern eine Haltung.

Bio Naturalis, Hände halten Kartoffeln

Die ersten Kartoffeln sind schon bald bereit, geerntet zu werden.

Ein Betrieb mit Herz und Haltung

Hinter dem Erfolg von BioNaturalis steht ein engagiertes Team von rund 15 Menschen, das gemeinsam anpackt. Zu Spitzenzeiten, zum Beispiel in der Rüebli-Jät-Saison, können es auch mehr sein. Die Arbeit ist anspruchsvoll, aber sinnstiftend. Zu sehen, wie das Gemüse im Einklang mit der Natur wächst und gedeiht, macht uns alle stolz. Der Betrieb zeigt auf, wie biologische Landwirtschaft eine Zukunft hat: mit der Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und langfristige Partnerschaften einzugehen. Die Partnerschaft mit Lidl Schweiz ist dabei ein wichtiger Baustein. Denn nur gemeinsam kann der notwendige Fortschritt realisiert werden – für die Umwelt, für die Region und für die Konsumentinnen und Konsumenten.

Fazit: Bio mit Weitblick

BioNaturalis steht exemplarisch für eine neue Generation von Bio-Betrieben in der Schweiz: regional verwurzelt, innovativ, nachhaltig und mit einer klaren Vision. Andrea Brack verbindet Tradition mit unternehmerischem Mut – und zeigt, wie biologische Landwirtschaft heute erfolgreich und verantwortungsvoll gestaltet werden kann. Die Partnerschaft mit Lidl Schweiz ist dabei ein Modell für die Zukunft: Gemeinsam wachsen, voneinander lernen und die Landwirtschaft nachhaltig weiterentwickeln.

bionaturalis, Totholz auf der Wiese

Kleinstrukturen aus Totholz schaffen wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren wie Insekten, Spinnen, Amphibien, Reptilien, Vögel, Igel und andere Kleinsäuger.

BioNaturalis

Lokal ernten, frisch konsumieren

Andrea Brack beschäftigt ganzjährig 15 Mitarbeitende. Zu Erntezeiten packen weitere Helferinnen und Helfer mit an. Pro Tag werden gegen 8 Tonnen Gemüse in das nahe gelegene Verteilzentrum gebracht. Von den kurzen Wegen profitieren alle: Vom Feld bis in die Filiale dauert es keine 24 Stunden.